Japan 2024

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Japan 2024

Willkommen auf unserer aufregenden Japan Reise! In diesem Blogeintrag werde ich dir von unseren Highlights erzählen, wie die Shootings ablaufen und was wir sonst so alles erlebt haben. Am besten machst du es dir z.B. mit einem Glas Wein gemütlich und schaltest dazu meine Japan Playlist von Spotify an.

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20.9.2024: Abflug

Vor lauter Aufregung war ich natürlich schon früh wach, kuschelte noch ausführlich mit meinen Katzen, bevor ich mich in Ruhe fertig machte.

9:30 Uhr fuhren meine Nachbarin und ich zum Flughafen. Sie begleitet mich immer und fährt mein Auto dann zurück.

Am Flughafen angekommen traf ich zwei meiner Gäste: Lupa & Sandro.

Wir gaben unser Gepäck ab und dank der genialen Funktion des Online Checkins mussten wir nicht so lange anstehen.

Eine Kleinigkeit bei Starbucks frühstücken und ab ging es durch die Sicherheitskontrolle.

Natürlich kamen wir knapp eine Stunde vor Boarding schon am Gate an, doch lieber zu früh als zu spät.

Ich hab mir ein Upgrade auf Premium Economy gegönnt und musste auch dies mal nicht lange beim Boarding anstehen.

Der Vorteil ist, dass man 2 Gepäckstücke aufgeben kann, wobei man nach Japan immer 2 Gepäckstücke aufgeben darf unabhängig von der gebuchten Flugklasse.

Wir haben mehr Platz, einen größeren Bildschirm, mehr Essensauswahl, einen Welcome Drink und vieles mehr. Quasi die Vorstufe zur Business Class.

Mein Sitz befand sich am Notausgang und kurz später hoben wir ab.

Der Start beim Fliegen ist für mich immer sehr emotional… vor allem nach dem, was ich dieses Jahr erlebt habe..

Es ist nicht selbstverständlich, dass ich jetzt hier sein darf! Einmal mehr bin ich unendlich dankbar, dass ich die große OP vor 5 Monaten überlebt habe und nun wieder das tun kann, was ich über alles liebe: Reisen und zwar nach …

Kurz vor unserer Landung um 9 Uhr morgens Ortszeit (2 Uhr morgens Schweizer Zeit) bekamen wir noch Frühstück um uns zu stärken.

Und dann sind wir endlich angekommen. Zugegeben es war ein sehr emotionaler Moment für mich und selbst Tage später brauchte ich noch um wirklich zu realisieren, dass ich endlich in Japan bin!

Wir brachten unser Gepäck zum Yamato Transport Service und ließen es direkt nach Kyoto schicken. In Japan ist es Gang und Gebe, sein Gepäck direkt ins Hotel schicken zu lassen. Ein Service, den wir enorm schätzen und uns spätestens beim Zug fahren das Leben erleichtert hat.

Am späten Vormittag im Hotel am Flughafen angekommen, machten wir uns frisch, aßen eine Kleinigkeit und nahmen Shisha und Thomas in Empfang.

Da sich meine Müdigkeit meldete, gab es für mich nur 2 Optionen: Schlafen gehen um 14 Uhr oder ab nach Narita und mich wach halten.

Ich entschied mich, gegen den Jetlag anzukämpfen und nahm ein Taxi nach Narita, eine Großstadt ca. eine Stunde von Tokyo entfernt direkt neben dem Flughafen.

Als Flugbegleiterin haben wir auch in Narita am Flughafen unser Crew Hotel gehabt und waren oft in Narita vor allem zum Abendessen.

In Narita Station angekommen, erkannte ich sofort den McDonalds und die Straße, die wir immer entlang gegangen sind.

Es war eine kleine Reise in die Vergangenheit, wo ich den Ramen Laden wieder fand und die berühmte Straße mit den verrückten kleinen Ständen.

Ich hätte nicht glücklicher sein können: Ich bin wieder in Japan 🇯🇵

Kurzerhand beschloss ich zum Flughafen zu fahren um schon mal die Tickets für unseren Zug nach Tokyo am nächsten Tag abzuholen.

Am Narita Station versuchte ich mich zu orientieren und bin froh, mir im Vorfeld bereits die SUICA Card geholt zu haben, die iPhone User übrigens direkt in der Wallet herunterladen können.

Einmal das Handy an der Schranke ranhalten, durchgehen und Richtung Narita Airport. War leichter als erwartet. Nun hoffte ich, mich in meinem totmüden Zustand nicht zu irren und heil am Flughafen anzukommen.

Dort holte ich die Tickets für den Narita Express ab und wartete auf Jennifer & Jacqueline, die kurz nach 17 Uhr eintrafen.

Am Abend wollten wir alle zusammen im Hotel essen, da wir echt platt waren und ergatterten nur noch im chinesischen Restaurant einen Tisch.

Da man in Japan immer im Restaurant als Gruppe zusammen bezahlt, registrierten wir uns bei Revolut, damit wir einfacher uns das Geld in JPY schicken konnten, eine Erfindung die uns alle total begeisterte.

Den Abend ließen wir in der Rooftop Bar des Hotels ausklingen mit einem Cocktail und die Vorfreude auf die Reise.

Japan ist einfach Kulturschock pur und das fängt bereits beim Zug fahren an. Nach dem Frühstück nahmen wir den Shuttle zum Flughafen, besorgten uns noch etwas zu trinken und suchten den Narita Express um nach Tokyo Station zu kommen.

Es ist zwar alles auch auf Englisch angeschrieben und trotzdem eine kleine Herausforderung… jedoch nicht zu übertreffen mit Tokyo Station.

Es gibt an den Gleisen Absperrungen, damit man nicht vor den Zug springen kann. Leider muss ich an dieser Stelle einmal anmerken, dass Japan zu den Ländern mit der weltweit höchsten Selbstmordrate gehört.

Nach knapp einer Stunde kamen wir in Tokyo Station an und die Suche nach unserem Shinkansen begann. Tokyo Station bedeutete für uns maximale Verwirrung und vor allem mit einer Gruppe unterwegs zu sein, nicht sofort zu wissen, wo es genau hingeht… zwischendurch bin ich kurz alleine los und hab gesucht, wo unser Shinkansen (Schnellzug) abfährt und mich sogar noch verlaufen.

Wir haben ihn gefunden und sind einmal mehr froh, dass wir über ne Stunde Aufenthalt hatten.

Unser Shinkansen fuhr ein und alle standen ganz brav an, ach das liebe ich an Japan! Es gibt sogar am Boden gekennzeichnet Linien, die zeigen, wo du dich anstellen musst.

Die oberen Gepäckablagen sind so groß, dass selbst ein großer Koffer rein passt. Natürlich gibt es auch Abteile im Zug, wo du deinen Koffer hinstellen kannst und sogar anschließen. Wobei ich dazu sagen muss, dass Japan eine so niedrige Kriminalitätsrate hat, dass die Japaner beim Frühstück sogar ihr Handy auf dem Tisch liegen lassen, während sie zum Buffet gehen.

Wir kamen am Nachmittag an, brachten unser Gepäck ins Hotel, packten in Ruhe aus und liefen dann los nach Gion, das Geisha Viertel. Dort haben wir einen Rundgang gebucht, um das berühmte Viertel kennenzulernen und hofften natürlich, dass wir sogar eine echte Geisha oder Maiko treffen durften.

In Kyoto sagt man übrigens Geiko für Geishas und Maikos sind die Auszubildenden.

Wir sind fast 2 Stunden durch das Viertel gelaufen, haben interessante Ecken gesehen und viel Spannendes erfahren, doch leider haben wir keine Geisha gesehen.

Um 4 Uhr morgens wachte ich auf einmal auf, denn es klopfte an meiner Tür. Erst realisierte ich es nicht gleich, doch dann hörte ich Schreie. Vorsichtig machte ich die Tür auf und niemand stand davor, doch ich bemerkte eine andere Tür halb geöffnet mit Schuhen als Stopper, damit die Tür nicht zu fiel. Sofort war mir klar, was los war. Ich lief hin und schon kam einer meiner Gäste heraus und forderte mich auf den Notruf zu wählen. Dank einer unglaublich tollen App, über die man direkt den Notruf wählen kann und sofort weiß, in welchem Land man sich befindet, konnte ich direkt reagieren. Ich wählte den Notruf, man antwortete mir auf Japanisch und als sie merkten, dass ich nur Englisch sprach, holten sie sofort jemanden als Telefon, der Englisch sprach.

Ich rannte zugleich runter zur Rezeption, da mir schon öfters bewusst wurde, dass die Angabe von Adressen hier in Japan etwas kompliziert ist. Die Rezeptionistin erklärte, wo wir sind und gab die Infos durch, um was es ging.

Ich rannte wieder herauf, versuchte meinem Gast irgendwie beizustehen, bis die Sanitäter kamen. Sie nahmen meinen Gast direkt mit in den Krankenwagen und wir versuchten mit Hilfe der Rezeptionistin und einer weiteren tollen App (in die man rein spricht und es übersetzt wird) VoiceTra zu kommunizieren, was das Problem ist.

Ehe wir uns versahen, sass ich mit meinem Gast im Krankenwagen, mit Blaulicht mitten in der Nacht durch Kyoto.

Im Krankenhaus angekommen, wurde mein Gast sofort behandelt und ich meldete alle Details an. Trotz der anderen Sprache, der rudimentären Englischkenntnisse der Japaner, ging die Kommunikation einigermaßen gut. Die Japaner im Krankenhaus hatten eine noch bessere Übersetzungsapp und uns konnte sehr gut geholfen werden.

Kurz nach 6 Uhr morgens konnten wir wieder zurück ins Hotel, frühstückten etwas und ich machte mich kurz vor 9 Uhr morgens auf dem Weg zum Studio, wo ich mir heute einen großen Traum erfüllte: Ein Geisha Shooting.

Kurzerhand beschloss ich zu Fuß zu gehen, es waren nur 50 min. und der Weg führte mich direkt durch den Fischmarkt Nishiki, der ganz bekannt ist in Kyoto.

Ich hörte nebenbei japanische Popmusik und genoss die ganzen Eindrücke, die mir zwar nicht fremd sind, dennoch immer wieder aufregend.

Um 10 Uhr im Studio Esperanto angekommen, wurde ich liebevoll auf Japanisch empfangen (ich versteh oftmals kein Wort), zog meine Schuhe aus und bekam gleich ein iPad in die Hand gedrückt, wo ich mir meinen Kimono aussuchen konnte. Erst erfuhr ich, dass es einen Kimono für darunter und einen für darüber gibt. Meine Sachen durfte ich in ein Schließfach einschließen und bekam ein kleines Körbchen für meinen Schlüssel und was ich noch brauchte, wie z.B. mein Handy. Fotos und Videos machen war jedoch verboten, sowohl während des Shootings als auch während des Stylings. Man nannte mir zwar einen Grund, doch denk ich, dass sie mir nicht den wahren Grund verraten haben. Ich fragte nicht weiter nach, da es als sehr unhöflich gilt in Japan.

Als Erstes wurden mir die Haare gemacht und was ich toll finde ist, dass sie größtenteils meine eigenen Haare genommen haben und mir keine vorgefertigte Perücke gaben. Ich durfte die Frisur, das Make up, die Accessoires etc. selbst auswählen.

Die Make up Artists sind super nett, sprechen nur wenig Englisch aber wenn man kreativ ist und eine Übersetzer App nutzt, kommt man echt gut klar.

Nun durfte ich meinen Unterkimono auswählen, wurde angezogen und hoch ins Studio gebracht.

Dort gab es drei Booths zum Auswählen, das wir schon vorher angeben mussten. Ich entschied mich für einen goldenen Booth.

Der Fotograf Hiro war sooo nett, total gut gelaunt, engagiert und so hilfsbereit. Gut, dass sind fast alle Japaner und das fällt einfach extrem auf, wie unglaublich rücksichtsvoll sie sind.

Das Shooting hat riesen Spaß gemacht und ich war so unendlich glücklich!!

Direkt danach durfte ich mir auch schon meine Fotos aussuchen, holte mir etwas zu essen und um 13 Uhr trafen Jennifer und Jacky ein.

Die Schwestern Jennifer & Jacky haben zwei Shootings gebucht und ich durfte sogar selbst fotografieren. Nachdem der Fotograf und ich fest stellten, dass sich meine Kamera nicht mit dem Blitzsystem verband, lieh er mir seine Kamera.

Anfangs durfte ich ihm noch über die Schultern schauen und dann meine eigenen Ideen und Posen umsetzen. Hiro unterstützte mich mit der Lichtsetzung, wovon ich im Studio keine Ahnung hatte, denn ich arbeite ja nur mit natürlichem Licht draußen.

Für mich persönlich ging ein zweiter großer Traum in Erfüllung, denn die Ehre zu haben, so ein besonderes Setting zu fotografieren, das ist einmalig und ließ mein Fotografenherz höher schlagen.

Jennifer & Jacky waren am Ende des Tages überglücklich über diese Erfahrung und um 17 Uhr nahmen wir das Taxi zum Hotel. Wir waren alle ziemlich kaputt und beschlossen in einem Restaurant um die Ecke zu Abend zu essen.

Als wir da ankamen, sahen wir Tische mit Stühlen und Tische mit Sitzen auf dem Boden, doch etwas erhöht. Wir waren unsicher, wie wir uns setzen sollten und schauten es den Japanern ab, die kurz darauf eintrafen.

Zum Glück hatten sie eine englische Karte und wir konnten ohne Probleme unser Essen aussuchen.

Nach dem Abendessen verzog ich mich ins Zimmer, machte die Auswahl der Fotos fertig und legte mich 21 Uhr schlafen.

Die Nacht hab ich den ganzen Schlaf erstmal nachgeholt und wachte um 8 Uhr ausgeschlafen und fit auf.

Beim Frühstück ließ ich es mir nicht nehmen und bearbeitete das erste Foto. Dann nahm ich ein Taxi zum Studio Esperanto, wo ich wieder mit offenen Armen empfangen wurde. Diesmal entschied ich mich für einen blauen Kimono und fand mein Styling sogar noch viel besser als den Tag zu vor.

Zum Mittag holte ich mir fix etwas bei McDonalds, ja ich hab Mühe mit dem japanischen Essen hier und empfing Shisha und Thomas für das nächste Shooting.

Ich durfte diesmal zwar „nur“ zu schauen und fand es mega spannend. Zugegeben nachdem ich die Fotos von Shisha und Thomas gesehen habe, war ich glatt neidisch, dass ich selbst nicht Fotografin bei diesem Shooting war.

In der Zwischenzeit haben sich Lupa, Sandro, Jennifer und Jacky einen tollen Tag in Osaka gemacht.

Unser Wecker klingelte bereits 3:15 Uhr morgens und NEIN, das ist definitiv nicht meine Zeit, doch wir hatten etwas Wichtiges vor!

3:40 Uhr stiegen Jennifer, Jacky und ich ins Taxi, das wir bereits bequem per App den Abend zu vor bestellt haben.

Knapp 10 min. Fahrt später waren wir schon bei dem Kimono Verleih und wurden herzlich begrüßt.

Zuerst durften Jennifer und Jacky sich einen Kimono aussuchen, dann wurden sie aufwändig angezogen. Ja, so einen Kimono anzuziehen, das ist definitiv eine Wissenschaft für sich und muss erstmal gelernt sein. Die traditionellen weiße Zehen Socken durften natürlich nicht fehlen.

Dann gab es noch eine hübsche Hochsteckfrisur, ein dezentes Make up und machten uns auf den Weg zum Fujimi Inari Schrein. Wir sind extra schon um 6:30 Uhr da gewesen, damit wir in Ruhe Fotos machen konnten, doch mit der Idee waren wir nicht alleine.

Mit etwas Glück fanden wir noch einen Platz in den orangeren Torii, wo nicht ständig jemand lang lief. Nicht ohne Grund sind diese orangenen Tore so beliebt und wir waren froh, dass trotz des schwierigen Lichtes schöne Fotos entstanden sind.

Anschließend fuhren wir zurück zum Kimonoverleih, Jennifer und Jacky zogen sich um und wir trafen uns mit dem Rest der Gruppe beim Frühstück.

Lupa, Sandro, Jennifer und Jacky hatten eine Wanderung in den Bergen als Ausflug gebucht und waren nach dem Ausflug wohl recht kaputt. Aber sie fanden ihn sehr spannend!

Ich hab mich währenddessen ausgeruht und Fotos bearbeitet, denn vor allem das Geisha Shooting hat mich absolut umgehauen. Da ich jedoch schon seit 3:15 Uhr morgens wach war, bekam ich früh abends einen Müdigkeitsanfall und sagte noch ich brauche nun Action damit ich noch etwas wach bleibe.

Die Action bekam ich auch, jedoch nicht so wie ich es mir vorgestellt habe. Auf einmal kam ein Anruf von einen meiner Gäste, wo ich aufgefordert wurde, schnell runter die Lobby zu kommen, sie mussten wieder einen Krankenwagen rufen.

Ich rannte herunter und fand wieder einer meiner Gäste vor, dem es gar nicht gut ging. Erneut fuhren wir mit Blaulicht durch Kyoto in einem japanischen Krankenwagen ins nächstgelegene Krankenhaus und befanden uns erneut in der Notaufnahme. Jedes Mal aufs Neue war ich fasziniert von der Art wie wir es schafften mit den Japaner, die kaum Englisch sprachen, zu kommunizieren: Mit einer App, die einige Krankenhäuser in Japan haben, mit der man unglaublich gut übersetzen konnte vor allem Fachwörter.

Kurz nach 22 Uhr fiel ich tot ins Bett.

Ausschlafen bis 8 Uhr durften wir heute, denn wir wurden tatsächlich erst um 9:30 Uhr von unserer Guide Atsuko abgeholt. Eine waschechte Japanerin aus Osaka, die uns heute Kyoto zeigen wollte.

Der erste Stop war der Fujimi Inari Schrein mit den orangenen Torii, wo wir den Tag zuvor unser Shooting hatten. 10 Uhr da angekommen war es bereits so voll, dass man kaum treten konnte. Atsuko sagte, es wäre aktuell wenig los…

Anschließend holte ich mir mein Fuchs Basecap, damit ich keinen Sonnenstich bekam und Jacky hielt gleich am ersten Essensstand an: Es gab Mochi mit Erdbeeren.

Der nächste Stop war der Nijō Castle, wo wir uns lange aufhielten, denn um die Burg herum befand sich ein wunderschöner Park. Es war bereits sehr heiß und so schön es war, so froh waren wir, als wir beim Nishiki Markt ankamen, wo es klimatisiert war.

Dort erwartete uns ein Abenteuer, denn in dem berühmten Markt gab es nicht nur Fisch, sondern auch andere leckere Lebensmittel und Jacky futterte sich durch diverse Stände durch.

Danach wollten wir mit dem Bus zum Kiyomizu-Dera, einem weiteren Tempel, den ich schon von Fotos kannte und auf den ich mich sehr freute.

Die Busse waren komplett überfüllt und an der Haltestelle stand ein Mitarbeiter, der koordinierte, damit so viele Menschen wie möglich herein passten. Das war mir persönlich zu viel und ich schlug vor, ein Taxi zu nehmen.

Bevor wir zum Kiyomizu-dera gelangten, mussten wir erst einmal hoch laufen und trafen auf eine Einkaufsgasse, die unsere Herzen höher schlagen ließ.

Neben unzähligen Essensständen, gab es Souvenirläden ohne Ende und ich bin ja ein klassisches Opfer für so etwas. Ich verliebte mich in ein paar Souvenirs und kaufte gleich ein paar Geschenke für meine zukünftigen Japan Gäste ein.

Nach mehreren kleinen Stops mit leckerem Essen, ja Jacky hat sich den Bauch vollgeschlagen, kamen wir oben an und bahnten uns mit vielen anderen Touristen den Weg durch das ganze Areal. Dabei genossen wir eine atemberaubende Aussicht auf Kyoto und merkten, wie unsere Beine langsam weh taten vom ganzen Laufen.

Auf dem Weg zum Taxi durchquerten wir das Gion Viertel, bestaunten die ganzen kleinen Läden und setzten uns ins Taxi.

Jennifer und Jacky fuhren noch einmal zurück zum Nishiki Markt um sich dort mit Lupa und Sandro zu treffen, während ich zurück ins Hotel fuhr und noch ein paar Fotos bearbeitete.

Zum Abendessen ging ich alleine in ein Restaurant um die Ecke, das Wagyu Fleisch anbot und es hieß, internationale Gäste seien willkommen.

Dennoch war es ein kleines Abenteuer, denn keiner sprach wirklich Englisch und als ich mittels App eine Cola bestellen wollte, wurde ich immer wieder auf den QR Code hingewiesen. Dieser führte mich jedoch auf eine japanische Seite, deren Übersetzung nicht gleich ging. Ich war so frustriert, dass ich kurz davor war, aufzustehen und zu gehen.

Doch dann klappte die Bestellung und mir wurde das rohe Fleisch gebracht. Neben mir war eine Art Grill und ich fragte, ob ich das Fleisch darauf grillen sollte. Mit Händen und Füßen, erklärte die Dame mir alles und nach dem Essen kann ich von Glück reden, dass ich noch mal checkte, ob mir das Geld tatsächlich abgebucht wurde von meiner Kreditkarte, denn ich wollte eigentlich schon gehen. Doch tatsächlich wurde die Kreditkarte nur als Garantie genutzt.

Was für ein Abenteuer!

Der Wecker klingelte erst 3:50 Uhr, doch ich war seit 3:30 Uhr schon wach. Wir gingen 4:15 Uhr morgens los zu unserer Make up Artist, deren Studio nur 10 Minuten zu Fuß entfernt war.

Lupa und Jennifer sollten gestylt werden und ich hab sie begleitet.

Dann fiel mir ein, dass um die Ecke ein 7 Eleven war und ich ja fix Frühstück holen könnte. Lupa kam mit, wir gingen runter und vor der Haustür erschrak ich auf einmal: Draußen an der Tür hing eine 12 cm große Spinne!!!!

Ich hab partout nicht damit gerechnet, schließlich sind wir in Japan und selbst in Südafrika hab ich noch nie so eine große Spinne gesehen. Wir öffneten die Tür und sie lief am Gebäude lang, ich schrie auf, Lupa lachte und ich konnte mich von dem Schock kaum erholen. Was macht so eine große Spinne bitte in Japan????

Um 6:30 Uhr bestellten wir ein Taxi und fuhren zum Bambuswald, wo wir shooten wollten. Auch dort mussten wir mit Bedauern feststellen, dass es schon so voll war und es kaum möglich war, Fotos ohne Störfaktoren zu machen. Anschließend zogen sich unsere Models um und ich begleitete sie zum Treffpunkt für ihren Ausflug, denn sie planten eine Tour durch den Bambuswald und Affenpark. Ich packte die Shootingkleider in meinen kleinen Koffer, fuhr zurück ins Hotel und musste mich tatsächlich hinlegen.

Am Abend gingen wir Gyoza essen und genossen den letzten Abend in Kyoto.

Meinen großen Koffer verschickte ich den Tag zuvor schon nach Tokyo und nahm nur mein Kamera Equipment und meinen kleinen Koffer mit. Wir hatten eh nur vor 3 Tage in Hakone zu bleiben.

Kurz nach 9 Uhr fuhren wir mit dem Taxi zum Bahnhof von Kyoto, wo wir den Shinkansen nach Mishima, von wo aus wir das Taxi zu unserem Hostel nahmen.

Ich bin gar kein Hostel Fan, doch das war weit und breit mit die günstigste Unterkunft in Hakone. Ich bin ganz ehrlich: Wir sind in einer Absteige gelandet! Es sah bei weitem nicht so schön aus wie auf den Fotos und das kleine Zimmer, wo nur ein Bett rein passte, stank schrecklich. Klar, ohne Klimaanlage und ohne Fenster… die öffentliche Toilette war so klein, dass ein Mensch größer als 165 cm keinen Platz für seine Beine hatte. Dann behaupteten sie noch, mein Zimmer wäre noch nicht bezahlt, obwohl ich ihnen den Beleg für meine Zahlung zeigte. Nun ja, wir kommen nicht noch mal her, das war uns sofort klar.

Zum Glück konnten wir die Zimmer noch am nächsten Tag wechseln, wo wir etwas mehr Platz hatten und sogar eine eigene Toilette und Dusche.

Wir wollten dennoch etwas Hakone erkunden und liefen herunter an den See. Auf dem Rückweg zum Hostel entdeckte ich sogar Sakura Eis (=Kirschblüte), das sehr lecker war!

Den Nachmittag und Abend verbrachten wir im Hostel gemeinsam in der Gruppe. Wir verstehen uns so gut und dabei sind wir gerade erst ne Woche zusammen unterwegs. Ein richtig schöner Abend!

Meine Nacht war in der Tat mäßig und um 8 Uhr wurde ich aus dem Schlaf gerissen, da mein Handy laut bimmelte, obwohl es auf lautlos war.

Eine Alarmmeldung auf Japanisch erschien und zugleich schrieben die Anderen in der Gruppe, was los sei. Ich zog mir die Hose über, rannte zur Rezeption und fragte was wir tun sollen. Sie beruhigte mich sofort und meinte, es sei eine Tsunami Warnung, jedoch an der Küste ca. 15 km entfernt und da Hakone sich in den Bergen befindet, brauchen wir uns keine Gedanken machen.

Wir wollten heute im Onsen entspannen und dieser Tag stellte sich tatsächlich als ein kleines Abenteuer heraus.

Wir nahmen den Bus zum Onsen und waren uns zu Beginn nicht sicher, ob wir hier richtig waren. Es sah eher aus wie ein Badeparadies vor allem für Kinder. Im Vorfeld sahen wir diverse nahezu verrückte Schwimmbecken und fanden es ganz interessant, doch nun waren wir uns unsicher, ob wir hier tatsächlich entspannen können. Schnell fanden wir heraus, dass es einen Nacktbereich und einen Textilbereich gab. Wir entschieden uns für das Kombipaket und sparten mit dem Hakone Pass sogar 500 YEN.

Natürlich mussten wir vorher wieder die Schuhe ausziehen und irrten eine Weile durch das Gebäude. Wir gingen zuerst in den Textilbereich und wunderten uns direkt, warum die meisten Menschen sogar Hosen und T-Shirts anhatten zum schwimmen. Wir kamen uns im Bikini glatt komisch vor. Außerdem wimmelte es hier nur so vor Kindern, kein Wunder, es war Sonntag und viele Japaner machten hier wohl einen Familienausflug.

Wir gingen ins erste Becken, das voll mit verdünntem Wein war. Kaum setzten wir uns hinein, fingen alle an das Becken zu verlassen. Haben wir etwas falsch gemacht? Liegt es am Bikini? Daran, dass wir Boobies zeigten? Japaner scheinen kein Problem mit kurzen Röcken zu haben, aber damit einen tiefen Ausschnitt zu zeigen. Nun ja, gegen meine etwas üppigere Oberweite kann ich nichts…

Wir genossen die kurze Ruhe und gingen ins nächste Becken, das aus einer scharfen Nudelsuppe bestand. Diesmal suchte niemand das Weite und wir fühlten uns deutlich beruhigter. Es gab auch noch ein Becken aus Sake, Kaffee und Tee, doch wir wollten Ruhe!

Also suchten wir das traditionelle japanische Onsen auf: Den Nacktbereich.

Bevor man ins Becken geht, muss man sich erst einmal reinigen. Dazu stehen einige kleine offene Minikabinen zur Verfügung mit einer eigenen Dusche, Schampoo, Duschgel und einen Hocker aus Plastik sowie eine Schüssel.

Die Japanerinnen setzen sich auf den Hocker und duschten sich ab. Oft füllt man auch einfach Wasser in die Schüssel und schüttet sie über sich. Die Reinigung ist enorm wichtig, denn der Besuch eines Onsens ist für die Japaner ein traditionelles Ritual.

Natürlich sind fast alle Onsen nach Geschlechtern getrennt und was sofort auffällt ist die Intimfrisur der Japanerinnen. Während wir Europäerinnen unsere Intimfrisur ganz nach dem Motto weniger ist mehr tragen, so lieben die Japanerinnen ihre Intimfrisur so wie Gott sie schuf. Ich habe einmal gehört, dass das daran liegt, dass man in Japan mit der Firma oft in den Onsen geht und die Intimbehaarung ihr Geschlecht vor neugierigen Blicken bedeckt.

Außerdem sind in den meisten Onsen keine Tattoos erlaubt, weswegen Lupa uns leider nicht begleiten konnte.

Anschließend gönnte ich mir eine Massage und wir aßen zu Mittag.

Dann nahmen wir ein Taxi zur Seilbahn und fuhren zu den heißen Quellen: eine atemberaubende Kulisse!! Dort kauften wir auch Schwefel Eier, das sind schwarze Eier, die typisch von hier sind.

Wir fuhren mit der Seilbahn wieder herunter diesmal zum See Ashi und beeilten uns, damit wir das letzte Schiff zu unserem Hotel zurück nehmen konnten. Es war ein Piratenschiff, worüber sich vor allem Sandro sehr freute.

Es zog sich zu, windete stark und die Dämmerung setzte schon ein: Ein mystisches Flair auf dem See Ashi, das mich sehr berührte. Denn so kenne und liebe ich Japan: mystisch.

Zu Abend gingen wir in ein heimisches kleines Restaurant, wo wir auf dem Boden sitzen durften. Natürlich mussten wir vorher wieder die Schuhe ausziehen.

Den Abend ließen wir im Hostel bei einem Drink ausklingen mit tiefgründigen Gesprächen und einer vertrauten Atmosphäre.

Ich finde es immer wieder faszinierend wie sehr man in einer Woche zusammen wächst und wildfremde Menschen zu sehr guten Freunden werden. Wir haben eine ganz tolle Gruppe mit viel positiven Vibes und so viel Spaß! Darüber freue ich mich sehr.

Kurz nach dem Frühstück machten wir uns auf, um den Rest von Hakone zu erkunden.

Wir gingen zu dem berühmten Torii, der im See steht. Da, wo die Menschen Schlange stehen für ein Foto! Wir wollten uns nicht einreihen, denn die Schlange war in der Tat lang! Weiter gingen wir 30 min. zu einer weiteren Seilbahnstation, wo wir hoch fahren wollten, dann aber feststellten, dass diese aufgrund des Wetters heute geschlossen war.

Meine Gruppe beschloss, den Zoo zu besuchen und ich nahm mir ein Taxi zurück zum Hostel, wo ich den Nachmittag mit Fotos bearbeiten und chillen verbrachte.

Heute wollten wir das ruhige Hakone verlassen und in die aufregende Großstadt Tokyo reisen.

Beim Frühstück stellten wir fest, dass das Bestellen eines Taxis sich hier als problematisch erwies. Per App ging es gar nicht und unsere Rezeptionistin verbrachte 15 min. am Telefon um ein Taxi zu organisieren. Das war knapp!

In Mishima Station angekommen, nahmen wir den Shinkansen Richtung Tokyo. Die Fahrt dauerte keine 60 min. Wir buchten Green, was in Deutschland die erste Klasse wäre, da die 2. Klasse bereits voll war und außer, dass es noch mehr Beinfreiheit gab mit einer Fußstütze, fanden wir nicht, dass sich der Aufpreis gelohnt hätte.

Angekommen in Tokyo, standen wir mit offener Kinnlade am Bahnhof und versuchten uns irgendwie zu orientieren. Unsere Priorität war es zuerst die Koffer im Schließfach einzuschließen. Davon soll es ja in Tokyo genug geben und es gibt sogar eine eigene App dafür.

Doch die Schließfächer waren alle besetzt. Ich suchte anhand der App Ecbo cloak ein Schließfach für unser Gepäck und hätte sogar vorreservieren können, wie praktisch ist das denn bitte?

Wir wurden fündig, schlossen unser Gepäck ein, bezahlten ganz einfach mit unserer SUICA Card und machten uns auf dem Weg zum Haute Couture Café, wo wir meine japanische Freundin Yasuko trafen. Yasuko kenne ich von meiner Zeit als Flugbegleiterin, sie ist selber Flugbegleiterin bei der SWISS, aber in Tokyo stationiert.

Das Haute Couture Café ist ein Themencafe, das seine Deko je nach Jahreszeit wechselt. Man bucht für 2 h und bekommt Essen, was Herzhaftes aber auch etwas Süßes. Alles ist super schön dekoriert und ein richtiges Erlebnis!

Anschließend liefen wir zum Disney Store in Shibuya, der uns jedoch etwas enttäuschte. Unsere nächste Station war die berühmte Shibuya Kreuzung, auf der alle Menschen quer rüber liefen. Von oben sieht es aus wie Ameisen. Ein absolut faszinierendes Erlebnis diese Kreuzung zu überqueren! Willkommen in Tokyo!

Wir holten unser Gepäck und fuhren zum Hotel. In Japan sind Hotelzimmer grundsätzlich sehr klein, aufgrund des Platzmangels und obwohl dieses Hotel viele Bewertungen vorwies, dass die Zimmer für japanische Verhältnisse echt groß sind, war mein Zimmer zu klein für mich und meine drei Koffer. Ich gönnte mir ein Upgrade und bezog ein größeres Zimmer, wo ich zumindest einen Koffer ausbreiten konnte.

Viele Hotels in Japan bieten einen Waschservice an, weswegen ich nie mehr so viele Klamotten mitnehmen würde. Dieses Hotel hatte sogar eine Waschmaschine im Zimmer: Sofort machte ich die erste Ladung an, denn ich hab zu wenig Sommerkleidung dabei. Gepackt hab ich für Sommer und Herbst, doch bei Konstanz 25-30 Grad, trug ich nur meine eine kurze Hose und T-Shirts.

Jennifer und Jacky gingen zu einer Barhopping Tour, während Lupa, Sandro und ich in einem Ramenrestaurant zu Abend aßen.

Um 9:30 Uhr holte uns Hiromi, unsere Guide, ab und wir machten uns auf den Weg Tokyo zu erkunden.

Der erste Stop war der japanische Garten, der bereits im 17. Jh. gebaut wurde und einige chinesische Einflüsse vorwies. Es war bereits unglaublich heiß, es erwarteten uns wieder an die 30 Grad.

Dann ging es nach Asakusa, wo ich schon einmal vor mehr als 10 Jahren war. Asakusa ist weltbekannt für seinen wunderschönen Schrein, Tempel und Pagode. Doch auch viel zu viele Touristen!

Wir lernten danach das Viertel Ginza kennen mit der teuren Shopping Straße, wo man alles findet für den üppigen Geldbeutel wie Gucci, Michael Kors und Prada.

Zum Schluss der Tour wollten wir noch zum Tokyo Tower, das Wahrzeichen der Stadt und ließen es uns nicht nehmen, nach oben zu fahren. Von dort aus hatten wir eine unglaubliche Sicht auf Tokyo!

Wir fuhren rasch zum Hotel zurück, sprangen unter die Dusche und ich machte mich auf den Weg wieder nach Asakusa, wo mich ein japanisches Tanzkabarett erwartete. Jennifer und Jacky fuhren in die andere Richtung, wieder nach Shinjuku für einen Rundgang bei Nacht.

Für die japanische Tanzshow hab ich mir ein VIP Ticket gebucht und durfte in der ersten Reihe sitzen. Zwei der Tänzerinnen begrüßten mich persönlich und ich durfte so viel zu trinken bestellen wie ich wollte.

Wenige Minuten nach Beginn der Show hatte ich bereits Tränen in den Augen vor Rührung. Diese Show war einfach magisch, voll mit Gänsehautmomenten, unglaublichen Tänzen und Musik, die unter die Haut ging.

Ganz klar eins meiner Highlights der Reise, wenn nicht sogar meines Lebens!

Nach der Show durfte ich noch ein Foto machen mit den Tänzern und fuhr vollkommen geflasht zurück ins Hotel.

Auch wenn ich teilweise komplett alleine in der U-Bahn war, so fühlte ich mich unglaublich sicher. Nicht umsonst sagt man von Japan, dass dieses Land unglaublich safe ist auch für Frauen die alleine reisen.

Unendlich glücklich versuchte ich das Erlebte abends im Bett zu verarbeiten und schlief um 23 Uhr zufrieden ein.

Um 9 Uhr machten wir uns auf den Weg. Wir haben uns sagen lassen, dass es nicht empfehlenswert ist, zur Eröffnunh bereits da zu sein, daher ließen wir es gemütlich angehen.

10:15 Uhr in Disney Sea angekommen strömten wir los: Erst zum Arielle Part durch den Vulkan durch und dann zu Fantasy Springs, wo wir feststellten, dass wir ohne Premium Pass oder Standby Pass nicht reinkamen. Den wir im Übrigen auch nicht bestellen konnten, da der für heute bereits ausverkauft war. Blöd gelaufen!

Wir beschlossen beim Italiener etwas in Ruhe zu essen und erkundigten den restlichen Teil von Disney Sea. Als die Anderen dann mit der Indiana Jones Bahn fahren wollten, klinkte ich mich aus und fuhr mit der Disney Resort Line zum Disneyland, denn das kannte ich in der Tat noch nicht.

Eigentlich geh ich gar nicht gerne alleine irgendwo hin, doch diesmal fand ich sogar Gefallen dran: Ich träumte vor mich her und klapperte im Adventureland nahezu jede Attraktion ab. Vor allem am Big Thunder Mountain fand ich Gefallen. Achterbahnen sind so gar nicht meins und im Nachhinein frag ich mich, wie ich da überhaupt freiwillig mitfahren konnte, denn mir wird schnell schlecht und überhaupt vertrage ich es körperlich nicht. Doch diesmal hatte ich mega Spaß dran!!

Da es langsam dunkel wurde, schaute ich mir den Rest des Parks im Schnelldurchlauf an und nahm kurz nach 18 Uhr die Bahn Richtung Hotel.

Bei Don Quijote holte ich mir noch einen Koffer, ja ich lasse kein Klischee aus…

Im Hotel packte ich schon einmal meine Sachen zusammen und ging um 20:30 Uhr langsam zum Kapselhotel, wo ich die Nacht verbringen wollte.

Noch nie zuvor habe ich in einem Kapselhotel übernachtet und war extrem gespannt auf diese Erfahrung.

Die Schlafkapseln sind nach Geschlechtern getrennt und die Männer können auch nicht in die Etagen die nur für Frauen sind. Dafür gibt es für uns Frauen einen QR Code auf der Zimmer Karte, der uns quasi den Zutritt zu den Etagen nur für Frauen gewährleistet. Außerdem gibt es eine kleine Tasche mit Handtüchern, Hausschuhe und sogar einen Schlafanzug. Auf Wunsch bekommt man auch Ohrstöpsel (die man hier definitiv braucht) und Zahnbürste. Es gibt neben Duschen und Schließfächern auch einen Lounge Bereich.

Da wo die Schlafkapseln sind, darf man nicht reden und soll sich leise verhalten, worauf viele Damen leider keine Rücksicht nahmen.

Die Kapsel an sich ist sehr geräumig und mit USB-Kabel und einer Steckdose versehen, ich hab mich also nicht eingeengt gefühlt.

Um 2:30 Uhr wurde ich auf einmal wach und hörte jemanden ganz laut schnarchen. Ja, ich hatte bereits Ohrstöpsel im Ohr, doch das Schnarchen war so laut, dass ich es laut durch die Ohrstöpsel hörte. Auf dieser Etage schliefen über 30 Frauen und eine Dame schnarch so laut, dass ich sicher nicht die Einzige war, die wach im Bett ihre Kapsel anstarrte.

Das wollte ich mir nicht antun und bin so dankbar, dass ich mein reguläres Hotelzimmer hatte. Kurz entschlossen packte ich meine sieben Sachen zusammen, bestellte mir ein Taxi und lag 15 min. später in meinem Bett im Hotel. Projekt Kapselhotel abgebrochen, ist ok für mich, war ne Erfahrung…

Um 8 Uhr machte ich mich mit Lupa und Sandro auf dem Weg zum Safety Learning Center für eine ganz besondere Erfahrung: Wir wollten an einem Naturkatastrophenkurs teilnehmen, der jedoch fast komplett auf Japanisch war.

Zu Beginn zeigte man uns ein Video über das große Kanto Erdbeben 1923, zum Glück mit englischen Untertiteln, mit der Geschichte einer jungen Mutter, die diese Katastrophe überlebte.

Am 1.9.1923 brach ein Erdbeben der Stärke 7,9 aus und schüttete Tokyo nicht nur in Schutt und Asche, sondern löste auch ein Feuer aus, das den Großteil von Tokyo niederbrannte und somit mehr als 100 000 Menschen in den Tod riss. Eine Geschichte, die uns sehr bewegte und zu gleich den Japanern vieles lehrte, u.a. weniger Häuser aus Holz zu bauen.

Zudem bereitet sich die Bevölkerung auf das nächste Jahrhundertbeben vor und die Frage lautet nicht OB es kommt, sondern WANN es kommt.

Daher werden diese Kurse angeboten, um die Bevölkerung Japans auf den Ernstfall vorzubereiten.

Doch zu Beginn mussten wir erst einmal in den Taifun Simulator, wo wir geschützt mit Regenkleidung einen Taifun nachempfinden durften. Der Wind ist extrem stark und sich fortzubewegen dabei, nahezu unmöglich. Anschließend ging es zur Überflutungsabteilung und wir durften feststellen, wie viel Kraft es wirklich brauch, um eine Autotür aufzumachen.

Dann kam der spannendste Teil: Erdbeben. Man setzte uns auf eine kleine bewegbare Terrasse ausgestattet mit Matten und einer Leinwand. Als die Kursleiterin den Knopf drückte, sah man als Film auf der Leinwand, wie im Haus alles aus dem Schrank fiel, gekoppelt natürlich mit den passenden Geräuschen. Und dann fing die Terrasse sich an zu bewegen, erst normal stark, dann ruckartig vor und zurück, so dass wir im Stehen definitiv gefallen wären. Wir lagen bereits auf dem Boden und schützten unsere Köpfe, dennoch haben wir uns erschrocken, als es plötzlich los ging.

Ein Beben der Stärke 7 wurde simuliert und eins stand fest: Das möchten wir nie im realen Leben erleben!

Zum Schluss ging es noch zur Fire Section, wo wir durch einen dunklen Raum voller Rauch den Ausgang finden mussten.

Dieser Kurs war definitiv einer meiner absoluten Highlights in Japan!

Ich hetzte sofort weiter zum nächsten Termin: Mein Geisha Shooting. Ja, es sollte ein drittes Shooting geben und ich freute mich riesig darauf. Wie beim letzten Mal wurde ich gestylt und diesmal wusste ich genau, welche Posen ich wollte. Die Fotos sind einfach mega geworden!

Schnell zurück zum Hotel verschickte ich mein Gepäck mit Yamato in mein Hotel in Narita und wir fuhren zum TeamLab Planets, ein modernes Erlebnismuseum. Eigentlich geht es eher um ganz besondere Kunst, die man mit dem ganzen Körper fühlen sollte.

Dabei mussten wir unsere Sachen einschließen und unsere Schuhe ausziehen. Wir liefen durch Wasser, auf das verschiedene Lichtspiele und Farben projeziert wurden, sitzten inmitten von echten Blumen und vieles mehr. Es war ein unglaubliches Erlebnis!

Der Hunger trieb uns Richtung Shibuya, wo wir eine Stunde vor einem Sushi Restaurant anstanden. Doch es hatte sich gelohnt: Wir saßen an einem Fließband, wo wir zuerst das Sushi via Tablet bestellten und es dann angeschossen kam. Für mich, als jemand, der Fisch nicht ausstehen kann, gab es Sushi mit Ei oder sogar Burgerfleisch, sprich ich wurde auch satt.

Kurz vor 22 Uhr landeten wir noch im größten Don Quijote Japans, einem Einkaufsladen, wo es einfach ALLES gibt inkl. verrückte Gadgets, also typisch Japan Style. Nach einer Stunde hatten wir gerade mal 3 Stockwerke geschafft von insgesamt 7.

Zurück durch die Menschenmassen bahnten wir uns unseren Weg zur berühmten Shibuya Kreuzung um in der Shibuya Station unsere Bahn zum Hotel zu nehmen.

5.10.2024: Letzter Tag

Da unser Flug morgen bereits sehr früh ging und wir nicht um 5 Uhr morgens von Tokyo zum Flughafen nach Narita fahren wollten (1 Stunde Fahrt), beschlossen wir, die letzte Nacht in Narita am Flughafen zu übernachten.

Wir packten unserer Koffer, checkten aus, fuhren nach Narita und checkten dort für die letzte Nacht ein. Während ich mich bereits früh schlafen legte, fuhren Jacky und Jennifer noch einmal los um in der Aeon Mall in Narita ausführlich shoppen zu gehen. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass sie ihre mitgebrachten Koffer mit Einkäufen voll bekommen haben, so wie ich auch.

6.10.2024: Rückflug

Wir standen früh auf, fuhren zum Flughafen, wo ich mich von Jennifer und Jacky verabschiedete, da sie mit Japan Air Lines nach Frankfurt flogen und ich mit der SWISS direkt nach Zürich.

Auf mich wartete mein bisher längster Flug: 14:39 Uhr und zwar über die Arktis via Grönland zurück in die Schweiz. Aktuell dürfen wir nicht über den russischen Luftraum fliegen, weswegen wir den Weg über die Arktis wählten. Ich gönnte mir ein Upgrade in die Business Class und hatte einen tollen Flug. Um einen Jetlag zu vermeiden beschloss ich nicht zu schlafen, damit ich nach meiner Ankunft am Abend in Zürich direkt ins Bett gehen konnte.

Während des Rückfluges liess ich all die schönen Erlebnisse Revue passieren und war einfach unglaublich glücklich, diese Reise gemacht zu haben. Auf die nächste Reise nach Japan in 18 Monaten.

Hey, ich bin Anne...

... Portraitfotografin und Reiseveranstalterin mit einem grossen Herz für Tiere.

Seit Sommer 2020 arbeite ich vollzeit als Fotografin und habe mich auf Shootingreisen spezialisiert. Dank meiner Zeit als Flugbegleiterin durfte ich viel über die Bedürfnisse von Reisenden lernen, was mir heute hilft, einzigartige Reisen zu organisieren.

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